Monat: Juni 2020

Zwei Jungs aus der Vulkaneifel mit großen Träumen

Zwei Jungs aus der Vulkaneifel mit großen Träumen: Fabian Schwarzer (vor dem kurzzeitigen Wohnmobil-Domizil nahe Kronau) und Felix Kaiser (Bild rechts) wollen später einmal Handball-Profi werden. Auf dem Weg dorthin machen beide nun einen wichtigen Schritt.

Fabian Schwarzer (15) und Felix Kaiser (16) spielten für den TuS Daun und wagen jetzt den Sprung zu großen Handball-Clubs.

Ihr Traum: Profi werden.

Von Mirko Blahak

Das ist für einen Handball-Verein wie den TuS Daun eine ungewöhnliche Ehre. Mit Fabian Schwarzer und Felix Kaiser erhalten gleich zwei ehemalige Jugend-Akteure der Eifeler die Chance, sich an renommierter Stelle dem Profitum zu nähern.

Fabian Schwarzer ist seit kurzem ein Junglöwe – der 15-Jährige aus der Mini-Gemeinde Schutz (Vulkaneifelkreis) ist in die B-Jugend der Rhein-Neckar Löwen gewechselt. Schwarzer lebt im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) des Handball-Bundesligisten in Kronau. In Östringen besucht der ehemalige Schüler des Dauner Thomas-Morus-Gymnasiums die zehnte Klasse des Leibniz-Gymnasiums, der NLZ-Partnerschule.

Corona-bedingt gibt es derzeit allerdings eine Herausforderung: Da das Internat erst an diesem Wochenende wieder öffnet, campiert Schwarzer mit seinem Vater derzeit für ein paar Tage im Wohnmobil in der Nähe von Kronau. „Wir sind ein eingespieltes Team. Das funktioniert“, berichtet Schwarzer.    

Ungewöhnliche Umstände erfordern ungewöhnliche Maßnahmen, die auch eins unterstreichen: Der Ehrgeiz ist groß. Fabian will es später mal in die Bundesliga und im Bestfall zum Nationalspieler schaffen, Bruder Nik (19) spielt beim TV Großwallstadt – einem weiteren traditionsreichen Namen in Handball-Deutschland. Und die Eltern ermöglichen ihren Jungs, an ihren Träumen zu arbeiten, indem sie viel Zeit für Fahrten opfern. Jetzt und früher. Landeskader-Spieler Fabian Schwarzer spielte zuletzt für den JH Mülheim/Urmitz in der B-Jugend-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Zum Training waren das stets 90 Kilometer einfacher Weg – und das drei- bis viermal pro Woche.Mit vier Jahren begann Schwarzer beim TuS Daun mit dem Handball – dort durchlief er alle Nachwuchs-Teams bis einschließlich der D-Jugend. Ebenfalls als Knirps griff Felix Kaiser erstmals zum Handball – er spielte erst fünf Jahre in Gerolstein und dann sechs Jahre beim TuS, ehe auch er zum JH Mülheim/Urmitz wechselte. Wie sein dortiger Teamkollege Schwarzer zieht es den 16-Jährigen aus Kirchweiler (Vulkaneifelkreis) jetzt in die weite Handball-Welt. Er schließt sich der B-Jugend des HC Bremen an. Für Außenstehende erst mal kein gewichtiger Name, doch für Handball-Insider eine anerkannte Adresse – die A-Jugend des HCB spielt beispielsweise in der Bundesliga. Kaiser wird in Bremen zunächst bei seinem Trainer unterkommen und die Sportbetonte Schule Ronzelenstraße besuchen. Bislang geht er in Daun an die Fachoberschule. „Ich will etwas Neues sehen und einen Schritt nach vorne machen. Ich habe richtig Bock, selbstständiger zu werden“, sagt Kaiser, der ebenfalls aus einer handballbegeisterten Familie stammt und ein Ziel hat: „Es wäre ein Traum, wenn ich es schaffen könnte, mein Hobby zum Beruf zu machen.“

Schwarzer und Kaiser spielten sich Anfang dieses Jahres beim Sauerland-Cup, einem der größten Nachwuchs-Turniere in Deutschland, in die Notizbücher der Späher. Und sie waren damit nicht alleine. Auch ihr Teamkollege in Mülheim, Philipp Alt aus Trier, wurde gescoutet und spielt in Kürze ebenfalls im Nachwuchs der Rhein-Neckar Löwen (der TV berichtete). „Dass wir gleich zu dritt den Sprung schaffen, war schon etwas überraschend“, sagt Fabian Schwarzer. Aber nicht nur das. Kaiser: „Es zeigt auch, dass bei uns viel Wille dahintersteckt.“

Rainer Schwab – eine prägende Persönlichkeit, nicht nur im Handballsport

Foto: Rainer Schwab (rechts) mit Helmut Plein und Jochen Scheler

1960 startet eine beeindruckende Sportlerkarriere. Die Rede wird von Rainer Schwab, dem mittlerweile 73-jährigen Pensionär sein, der wie kaum ein anderer vor allem das Handballgeschehen in Daun und in der Region geprägt hat.

In der MJC Trier begann er mit Handball und Leichtathletik und erinnert an alte Zeiten: „Feldhandball war angesagt, Hallenhandball beschränkte sich auf zwei Wochenenden in der Natohalle in Euren“. Im Feldhandball brachte es der junge Handballer bis zur Rheinlandauswahl. Neben Handball und Leichtathletik war Fußball die Begabung und so begann er 1964 beim SV Ehrang, spielte dann ab 1965 in der 1. Amateurliga nur noch Fußball für seinen Verein SV Ehrang. Doch die Finger konnte Schwab vom Ball nicht lassen und so spielte er ab 1970 wieder bei der MJC in Trier Handball, zumal sein fünf Jahre jüngerer Bruder in die erste Mannschaft aufrückte: „Mit ihm wollte ich unbedingt zusammenspielen“, gesteht Schwab.

Nach Abschluss seines Studiums an der Pädagogischen Hochschule in Trier wurde ihm eine Stelle in der Nähe von Daun zugewiesen und so war die logische Konsequenz, zumindest im Fußball den Standort zu wechseln und für Manderscheid zu spielen. Handball in Daun war zu diesem Zeitpunkt noch eine große Unbekannte.

Doch fußballerisch zog es ihn 1971 wieder zurück zum SV Ehrang. „In dieser Zeit fuhr ich sechsmal in der Woche von Daun nach Trier. Zwischen Wittlich und Trier gab es noch keine Autobahn. So trainierte ich zweimal in Ehrang unter Trainer Günter Geulich, hatte zweimal Handballtraining in Feyen und Konz. Samstags fanden die Handballspiele statt, sonntags die Fußballspiele. Zuhause war ich selten“, gestand der Sportfanatiker.  

Als der TuS Daun 1973 in die Bezirksklasse Fußball aufstieg, war die Entscheidung von Schwab gefallen. Er schloss sich dem TuS Daun an, spielte aber weiterhin für die MJC in der Handball Oberliga.

„Die Spiele fanden in Konz statt, zu dieser Zeit gab es in Trier außer der Postsporthalle keine zuschauerfreundlichen Hallen“, erinnert er sich. 1973 gründeten Bundeswehrsoldaten der Heinrich Hertz Kaserne eine Handballabteilung in Daun und man überredete den MJC Spieler, in Daun neben Fußball auch Handball zu spielen. „Durch die Bundeswehr hatten wir einige fertige Spieler in unseren Reihen (Pit Lörscher, Wolfgang Kaufeld, Wolfgang Engel, Michael Weinmann, Peter Sult, Hermann Schwöppe, Georg Linnerth), so dass schon 1978 die Meisterschaft der Landesliga erreicht wurde.  In dem Jahr war ich Spielertrainer. 1979 kam Jochen Scheler nach Daun. Er übernahm das Traineramt und er hatte großen Anteil am Aufstieg in die Regionalliga West 1982.  Im ersten Jahr konnten wir den 9. Platz und damit den Klassenerhalt schaffen, in der darauffolgenden Spielzeit war das leider nicht mehr möglich“. Seit Gründung der Handballabteilung wurde immer Wert auf eine intensive Jugendarbeit gelegt. In den Anfangsjahren waren besonders Albert Steffens und Ivo Wüst mir ihrer Arbeit sehr erfolgreich. Viele Bezirks- und Rheinlandmeisterschaften wurden im Laufe der Jahre  errungen.

Doch Schwab kennt auf den Unterschied zu damals: „In der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, die Jugendlichen für den Sport zu begeistern. In Daun sind die heutigen Verantwortlichen aber auf einem engagierten Weg. In diesen ganzen Jahren war ich persönlich als Spieler der ersten Mannschaft und als Jugendtrainer aktiv. Zeitweise trainierte ich 5 Mannschaften und war auch als Schiedsrichter unterwegs. Wegen einer Knieverletzung hatte ich meine Fußballkarriere inzwischen längst beendet (1975). Nach dem Hoch mit zwei Jahren Regionalliga West stiegen wir 1986 aus der Oberliga in die Landesliga ab, schafften zwei Jahre später aber wieder den Aufstieg in die Oberliga. 1994 konnten wir dort wieder die Meisterschaft erringen und wieder drei Jahre in der Regionalliga West spielen. Seitdem spielt die Dauner 1. Herrenmannschaft konstant in der Oberliga oder dann in der späteren Rheinlandliga. Dieses Jahr wurde der Aufstieg in die Oberliga Rheinland Pfalz Saar überraschenderweise erreicht. Mal sehen was da noch kommt“, orakelt der Dauner.

Neben seinen vielen Trainertätigkeiten im Senioren-, Damen – und Jugendbereich war er von 1986 bis 1995 Abteilungsleiter, bis Helmut Plein Schwab ablöste. Intensiv das Bemühen Schwabs um den Nachwuchs: „Während meiner Zeit als Lehrer der Grundschule Daun versuchte ich immer wieder, die talentiertesten Schüler und Schülerinnen zum Handball zu bringen. Daher sind die gute und konzentrierte Jugendarbeit Garant für die erfolgreiche Zukunft des Dauner Handball. 2012 habe ich meine aktive Zeit in der Handballabteilung beendet und engagierte jüngere Leute führen die Arbeit in meinem Sinne weiter“, lobt Schwab.

Für ihn waren die Höhepunkte der Dauner Handballabteilung die Pfingstturnier, die von 1974 bis 1984 im Wehhrbüschstadion stattfanden. Im Spitzenjahr 1982 nahmen 48 Vereine und insgesamt 107 Mannschaften daran teil. 1200 Sportler gaben sich ein Stelldichein in Daun. Gezeltet wurde auf der Wiese, auf der jetzt die Wehrbüschhalle steht. Weil diese neue Halle 1985 erbaut wurde und damit die Zeltmöglichkeiten wegfielen, konnte das Pfingstturniernicht mehr durchgeführt werden.

Ein weiteres Highlight war der TechniSat Cup, der von 1992 bis 1997 ausgerichtet wurde: ein Handballturnier für Spitzenmannschaften, denen das Turnier als Saisonvorbereitung diente. „ Da die Mannschaften keine Antrittsgelder verlangten, wurden sie aber von unserer Abteilung in Hotels untergebracht und verpflegt. Wir konnten Mannschaften wie TV Großwallstadt, ThSV Eisenach, Sittardia Sittard, Tus Griesheim, Bayer Leverkusen, Bayer Dormagen, Eintracht Wiesbaden, TuRu Düsseldorf, BW Spandau Berlin, TBV Lemgo, VFL Gummersbach, OSC Rheinhausen, VFL Bad Schwartau, GW Dankersen-Minden, HC Empor Rostock bewundern. 1996 und 1997 wurde das Turnier von der Nürburg Quelle gesponsert“, verrät der Eifelaner.

Auch Spiele gegen Topmannschaften hat Schwab in bester Erinnerung. So spielten die Eifelaner 1979 gegen die Nationalmannschaft aus Brasilien (14:18), 1981 gegen Dukla Prag (13:33), 1982 gegen Ferencvaros Budapest (16:23), 1986 gegen Initia Hasselt (16:26), 1988 gegen TuRu Düsseldorf (22:30, 1989 gegen Roter Stern Belgrad (19:34) und 1991 gegen TuS Griesheim (18:31).

Nicht zuletzt erwähnt werden sollten auch die Dauner Spieler, die durch die „Handballschule“ von Schwab in Daun gegangen sind, oder ihn noch als aktiven Spieler erlebten.

So wurde Michael Hein Nationalspieler, (spielte für Turu Düsseldorf, Tusem Essen, TV Großwallstast, Thomas Hein spielte wie Stefan Hein 2. Liga beim TuS Griesheim, Michael Lehnertz wechselte nach einem Jahr in Daun zu Bayer Leverkusen und dem Vfl Gummersbach und spielte dann 54 Mal für die Deutsche Nationalmannschaft. Martin Stumps ging zum VFL Fredenbeck, SG Wallau Massenheim, HSV Hamburg 2. Aber auch die Damen aus Daun machten Karriere. So spielte Elisabeth Müller bei Bayer Ürdingen und Engelskirchen (damals Bundesliga, Caroline Thomas, Nadja Zimmermann und Lisa Schenk schafften den Sprung in die Bundesliga und spielten für Vereine wie Weibern, Dortmund und Besnheim.

Doch der Dauner Handball schmorrte nie völlig im eigenen Saft, hatte einige namhafte ausländische Handballer und Handballerinnen in seinen Reihen, die Schwab heute noch alle benennen kann und von denen einige während ihrer Dauner Zeit Unterkunft und Verpflegung im Hause Schwab bei Rainer und seiner Ehefrau Ute fanden: „Henk Bos aus den Niederlanden, Goran Voyvodi aus Serbien, Goji Ishihara aus Japan, Adam Sculz aus Polen, Tavi Oktavian aus Rumänien, Belinda van Dongen aus den Niederlanden. Liz Nör Andersen aus Dänemark und  Mohammed Kunle aus Nigeria prägten das Handballgeschehen in Daun.

Noch heute geht Schwab seinen, wie er es nennt „altersgemäßen Hobbies Golfen, Wandern und Reisen“ nach.

Quelle: mosel-handball.de

Handball, das Leben der Schelers

Seine Handballkarriere war vorprogrammiert: „Ich durfte nur zum Handball, es gab zunächst keine andere Sportart“, erzählt Jochen Scheler, geb. 1952, der in Oldenburg als Jugendlicher erste Handballerfahrungen beim OTB sammelte. Bedingt durch die Tatsache, dass sein Vater Handballer durch und durch war, selbst Handballtrainer, zeichnete sich die Handallkarriere des heute 68-jährigen früh ab. Auch sein Bruder spielte aktiv zu Feldhandballzeiten und so war klar, dass Jochen sich nur in dieser Sportart bewegen sollte.  Als Seniorenspieler in der Oberliga Nordsee ab 1972, wechselte er 1974 zur SG Altjührden, die ebenfalls in der Oberliga Nordsee spielte und stieg mit der Mannschaft in die seinerzeit zweithöchste Liga in Deutschland, die Regionalliga Nord auf. „Damals kam das Angebot aus Altjührden, dass ich unbedingt annehmen wollte“, sagt Scheler.

Seine berufliche Laufbahn führte ihn zunächst als Lehrer an die Grundschule Fredenberg in Salzgitter. 1976 wechselte er zur SG Eintracht Hildesheim, die in der Regionalliga Nord spielte. Berufliche Gründe seiner damaligen Verlobten waren entscheidend, dass Scheler im August 1979 in die Eifel umzog – dort wurde der Norddeutsche sesshaft, Trainer und Spieler des TuS Daun. „Der Einstieg als Spielertrainer wurde mir einfach gemacht. Ich fand ein sehr gutes Umfeld im Verein vor, hatte Spieler wie Rainer Schwab, Pit Lörscher, Michael Weinmann, Peter Schüller, die Kauffeld Brüder, Gerd Junk, Norbert Stelmach, Heinz Hammann und viele mehr, die genauso handballverrückt im positiven Sinne wie ich waren“, erinnert der Handballcoach.
 
„Im ersten Oberligajahr 81/82 wurde uns im Pokal der Zweitligist TuS Derschlag zugelost. Also machte ich mich gemeinsam mit Rainer Schwab und Pit Lörscher auf den Weg, beobachteten den TuS in einem seiner Meisterschaftsspiele. Wir machten Videoaufnahmen mit einem Equipment, das gut und gerne in einen Container gepasst hätte. Zuhause habe ich das Spiel der Derschlager regelrecht seziert, dabei jeden einzelnen Spielzug auseinandergenommen und meine Jungs auf den Gegner vorbereit. Obwohl wir uns dann im Pokalspiel gut verkauften, verloren wir die Begegnung. Geblieben sind aber die Erkenntnisse über deren Spielzüge, die ich dann für unser Spiel adaptiert und weiter ausgebaut habe“, verrät Scheler.
 
Als Spielertrainer führte Scheler seine Mannschaft von der Landesliga über die Oberliga 1983 in die Regionalliga, in der er die Mannschaft drei Jahre lang als Spielertrainer coachte.

Gerne erinnert sich Scheler an eine Begebenheit aus dem Aufstiegsjahr 1983, als die Familien Schwab, Scheler und Lörscher gemeinsam ihren Skiurlaub in der Schweiz gebucht hatten, doch der fiel dann in die Phase der letzten drei entscheidenden Spiele um die Meisterschaft. Was tun? „Unsere Frauen fuhren schon mal allein vor, wir absolvierten unser Heimspiel gegen Hermeskeil, setzten uns anschließend ins Auto und fuhren in den Skiurlaub nach. Am nächsten Wochenende stand die Begegnung in Sobernheim an. Also setzten wir uns wieder ins Auto, fuhren aus der Schweiz in den Hunsrück, absolvierten das entscheidende Saisonspiel, nachdem wir dann als Meister feststanden. In der Kabine wurde bereits gefeiert, Rainer und Pit hatten bereits etwas getrunken und saßen hinten in meinem Auto, als ich aus der Kabine kam und zwangsläufig fahren musste. Es war eine tolle Gemeinschaft in Daun, an die ich mich sehr gerne erinnere, vor allem an die vielen Abende nach unseren Spielen im Hotel Groß, die wir gemeinsam mit unseren Frauen verbrachten“.

Sein besonderes Augenmerk legte der Pädagoge aber schon immer auf die Jugend, trainierte von 1987 bis 1996 in Daun verschiedene Mannschaften von den Minis bis zur A-Jugend, musste dann aber nach der Operation beider Hüften im Jahr 1996 eine Pause einlegen. Doch die Pause hielt nicht lange an: seit 1997 stand Scheler wieder als verantwortlicher Trainer der 1. Herrenmannschaft des TuS Daun seinen Mann, die damals in der Oberliga Rheinland aktiv war, der höchsten Spielklasse des Handballverbandes. Auch als Vereinsfunktionär machte sich Scheler verdient! Von 1989 bis 2001 war er im Vorstand des Gesamtvereins TuS Daun tätig: zunächst als zweiter dann als erster Vorsitzender zeichnete er verantwortlich für den 1400 Mitglieder starken Verein. Auch politisch mischt sich Scheler ein, war zunächst in Manderscheid und ist seit 2010 im Dauner Stadtrat aktiv.

Im Februar 2002 verließ Scheler den TuS und wurde Trainer bei der DJK/MJC Trier, die er bis 2006 aus der Landesliga in die Oberliga führte. 2002 entstand eine intensive Freundschaft mit dem damaligen Frauen-Coach der Miezen, Dago Leukefeld, die bis heute Bestand hat. „Sie ist noch fester und intensiver geworden. Ich habe von Dago viel lernen können. Noch heute treffen wir uns regelmäßig, vor allem wenn Dago seine Camps in der Nähe ausrichtet. Wir gehen dann golfen und spätestens ab dem 2. Loch reden wir nur noch über Handball. Ich habe von Dago viel übernommen, vor allem eine Forderung, die elementar für unsere Vereine ist: Pflegt eure Jugendtrainer. Die Vereine wollen die Jugendarbeit, müssen einfach bereit sein, die entsprechende Aufwandsentschädigung zu zahlen und den Jugendtrainern einiges an die Hand zu geben. So habe ich aus privaten Mitteln eine Handballbibliothek aufgebaut, die ich immer wieder gerne interessierten Nachwuchstrainern an die Hand gebe“.
 
Es folgte der „Auslandsaufenthalt“: mit seinem Freund Christoph Bartel übernahm Scheler den luxemburgischen Erstligisten HC Berchem (2007-2008), ehe ihn berufliche Gründe zwangen, eine handballerische Pause einzulegen. Scheler übernahm die Schulleitung der Hauptschule Daun. „Ich konnte in dieser Zeit einen Einblick in die luxemburgische Handballszene genießen, hatte mit Christoph einen jungen engagierten Handballkollegen, der als hauptverantwortlicher Coach tätig war. Ich übernahm als Co-Trainer das Torwarttraining und hatte gleich drei Nationalkeeper im Training. Als Christoph dann zur HG Saarlouis in die zweite Liga wechselte, wollte Berchem mich als hauptverantwortlichen Coach verpflichten, doch meine beruflichen Anforderungen ließen das einfach nicht zu“.
 
Doch lange hielt es der Handballfanatiker nicht ohne seinen Sport aus. 2011 übernahm er C-, B- und A- Jugendmannschaften erneut in seiner Wahlheimat in Daun, ist derzeit verantwortlicher Coach der Dauner A-Jugend.
 
Der Handball Enthusiast, dessen mittlerweile erwachsenen Kinder Jan-Dirk und Wibke als Handballer höherklassig unterwegs waren, ist weiterhin neben seinen Trainertätigkeit im Jugendbereich intensiver Besucher der Dauner 1. Herrenmannschaft, hat sich der neugegründeten Dauner Gruppe „RPS 2020“ angeschlossen und steht hier mit Rat und Tat zur Seite. „Es kommen in der neuen Liga viele Aufgaben und Anforderungen auf den Verein zu und selbstverständlich bin ich bereit, mich hier einzubringen. Wahrscheinlich wird aber die nächste Saison die letzte Saison meiner Trainertätigkeit sein“, sagt Scheler, doch so recht glauben will ihm das keiner.

Quelle: mosel-handball.de

Ruslan Podriezov freut sich auf Daun

Der TuS 05 Daun freut sich einen weiteren Neuzugang für die RPS-Oberliga bekanntzugeben!

Ruslan Podriezov spielte zuletzt bei de HSG Eifel. Der 33-Jährige kommt ursprünglich aus Saporoschje (Urkraine) und spielte dort beim HC ZTR Saporoschje in der ersten Liga. Außerdem spielte er für die U21 Nationalmannschaft in der Ukraine.

Ruslan lebt seit 2012 in Prüm und arbeitet bei Tesla. Seitdem spielte er zunächst für Prüm und dann für die HSG Eifel. Er laborierte lange an diversen Verletzungen und ist jetzt aber wieder fit. Nach dem Entschluss der HSG Eifel künftig für die Verbandsliga zu melden und dem gleichzeitigen Aufstieg des TuS Daun in die Oberliga war für ihn klar, dass er sportlich noch mal angreifen und zeigen will, was in ihm steckt. Ruslan hat sich bei den Spielen gegen Daun in der Wehrbüschhalle immer sehr wohl gefühlt und die Atmosphäre genossen und so freut er sich diese Herausforderung anzugehen.

Dauns scheidender Trainer, Markus Willems, und sein Nachfolger, Igor Domaschenko, sehen beide das enorme Potential und die sehr gute Ausbildung bei Ruslan und sind sich sicher, dass er bei verletzungsfreier Vorbereitung ein weiterer wichtiger Baustein beim Unternehmen „Oberliga“ der Dauner sein wird.

Man braucht 6-7 gleichwertige Rückraumspieler um das hohe Tempo in der höheren Spielklasse mitzugehen.

Alle Verantwortlichen freuen sich auf den neuen Spieler und sind sich sicher, dass Ruslan gut im Team aufgenommen wird.

So langsam komplettiert sich der Oberliga-Kader und jetzt hoffen alle, dass es bald wieder richtig losgehen kann.